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Die 5 Jahreszeiten der Traditionellen Chinesischen Medizin. Teil 2

Der Sommer im Element des Feuers

Mit dieser kleinen Reihe möchte ich Sie im Rhythmus der Jahreszeiten mit einigen Grundideen der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) vertraut machen. Den TCM-Frühling habe ich Ihnen bereits vorgestellt, nun geht es natürlich mit dem Sommer weiter.

Der Sommer, die Zeit des Feuers

In der TCM ist jeder Jahreszeit ein Element zugeordnet. Passend zur Gluthitze einiger Sommertage ist es für diese Jahreszeit das Element Feuer. Es steht für Lebensfreude, Geselligkeit und Leidenschaft, für den Vorgang, Energie verschwenderisch nach außen abzugeben. So wie es die Natur im Sommer mit ihrer ganzen Pracht tut – und uns Menschen zieht es bei gutem Sommerwetter ebenso nach draußen.

Diese Jahreszeit ist sehr Yang-betont: heiß, hell und aktiv. Weiterhin sind dem Sommer die Farbe Rot zugeordnet, der bittere Geschmack und die Organe Herz und Dünndarm.

Aufgrund des vorherrschenden Yangs ist es in dieser Jahreszeit sehr wichtig, auf ein feines Gleichgewicht zwischen Abkühlung und Erwärmung zu achten, ganz besonders bei der Ernährung.

Ernährung nach dem Element Feuer: der ausgewogene Umgang mit der Hitze

Das Bild des Feuers liefert uns eine gute Metapher für die richtige Ernährung nach der TCM im Sommer. Lässt man ein Feuer einfach brennen, verzehrt es sich schließlich selbst und erlischt. Oder es greift um sich und richtet Schaden an. Bildlich gesprochen soll die Ernährung im Sommer dafür sorgen, dass das Yang-Feuer weder erlischt noch unsere Gesundheit schädigt.

Darum gibt es für die heiße Jahreszeit zwei grundlegende Ernährungsempfehlungen:

  • Sorgen Sie für Abkühlung und
  • vermeiden Sie zu viel Abkühlung.

Wenn Sie gut in sich hineinhören, werden Sie selbst merken, dass Ihr Körper einerseits nach den kühlenden, typisch sommerlichen Speisen verlangt, die jetzt Saison haben: Beeren, Birnen, Rhabarber, Salate und Gemüse. Andererseits kann so viel Abkühlung zu viel Yang aufzehren. Darum sind auch im Sommer warme Frühstücke und das Trinken von Tee erstaunlich wohltuend. Grillen ist übrigens ebenfalls eine sehr Yang-betonte Zubereitungsart – und eine schöne Möglichkeit, Ihr Yang am Ende des Tages wieder zu stärken.

Abkühlende Speisen und Getränke

  • Beeren wie Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren
  • Gemüse wie Zucchini, Paprika, Radieschen, Spinat, Mangold, Blattsalate
  • Stark abkühlendes Gemüse: Gurke, Avocado, Tomate, Sprossen, Algen
  • Reis, Weizen, Gerste
  • Krabben, Tintenfisch, Ente, Hase
  • Pfefferminztee, Früchtetee, Sojamilch, trockener Weißwein
  • Salz, Estragon, Sesam, Miso, Sojasauce

Erhitzende Speisen (nur ein paar Beispiele)

  • Grillfleisch
  • Schafkäse
  • Basilikum, Oregano, Majoran, Thymian
  • Roter Paprika

Bewegung nach dem Element Feuer: bitte immer unter dem Siedepunkt bleiben

Wenn die Sonne lacht, haben wohl die meisten Menschen Lust auf Bewegung und Sport im Freien. Wie auch bei der Ernährung gilt es dabei, auf das richtige Gleichgewicht zu achten – gerade im Sommer.

Wichtiger als einzelne Übungen ist gerade an den heißen Tagen der Blick auf Erhitzung und Abkühlung. Treiben Sie Sport bevorzugt in den Morgen- und Abendstunden, achten Sie gut auf die Reaktionen Ihres Körpers und nehmen Sie unbedingt Rücksicht auf sich, wenn Sie spüren, dass Ihre Leistungsfähigkeit nachlässt.

Unterstützen Sie Ihren Körper durch Ruhepausen, die Anpassung Ihrer eigenen Ziele und Erwartungen und stärken Sie Ihre Herzfunktion durch salziges Essen (natürlich in Maßen). Lassen Sie sich nicht von der Yang-Energie dieser Jahreszeit davontragen und bewahren Sie wenn möglich immer einen kühlen Kopf.

Ich wünsche Ihnen eine wunderbare Sommerzeit!