Abendessen in der TCM
- Pamela Scholz
- Nov 5
- 2 min read

Abendessen - ein Interview mit TCM Expertin Bettina Basile
«Ganz allgemein gesagt, sollte das Abendessen aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) die leichteste Mahlzeit am Tag sein, da besteht erst mal kein grosser Unterschied zur klassischen Ernährungslehre», erklärt Naturheilpraktikerin Bettina Basile, Mitglied des TCM-Fachverbandes Schweiz. Eine grosse Rolle indes spielt die Thermik. Die TCM unterscheidet zwischen heiss – warm – neutral – erfrischend/kühlend – kalt, was die Wirkung bestimmter Nahrungsmittel auf den Organismus angeht. «Ideal am Abend ist es, sich neutral bis erfrischend zu ernähren und so den Körper in den Yin-Zustand für erholsamen Schlaf zu bringen» (Yang ist dem Tag zugeordnet). Werde zu viel Wärmendes verzehrt, könne es zu Schlafstörungen kommen.
«Ganz wichtig ist der Zeitpunkt des Abendessens, am besten vier Stunden vor dem Schlafengehen», so Basile. Denn auch die Verdauung sei eine Yang-Phase. Werde unmittelbar vorm Zubettgehen gegessen, wisse der Körper nicht, ob er nun schlafen oder verdauen soll. Einen Verzicht aufs Abendessen hält Bettina Basile nicht für geboten. «Besser ist es, einfach generell wenig zu essen am Abend. Der Körper soll nicht leerlaufen, er benötigt auch Kraft zur nächtlichen Regeneration.»
Wohltuend ist reichlich Gemüse, «das sollte den Hauptanteil am Abendessen ausmachen». Aus TCM-Sicht empfehle es sich, lieber gekocht zu speisen. Also keine Rohkost, sondern gedämpftes, gekochtes, gegrilltes oder gebackenes Gemüse. Jegliches bereits zubereitetes Gemüse eigne sich auch gut als eine Art Salat, «dazu kann man Samen, Keime oder Sprossen geben, das ist mineralstoffhaltig und gut für die Körpersäfte», so Basile. Fisch oder Fleisch könne es gelegentlich geben, von der Menge her besser weniger als ein Drittel der Gesamtportion. Ab und an seien auch Kohlenhydrate in Ordnung, z.B. Hirse, Gerste oder Buchweizen, «aber sicher kein riesiger Pastateller».
Zur kalten Jahreszeit hin ist auch mal ein Eintopf gut, gerne mit Hülsenfrüchten. Zum Würzen sollte man von Frühling bis Herbst auf frische Kräuter zurückgreifen. «Gewürze wie z.B. Chili sind eher für den Winter empfohlen, im Sommer wirken sie zu erhitzend», erklärt die Ostschweizer Naturheilpraktikerin.
Besonders wichtig aus Sicht der TCM sei, «wirklich nur das zu essen, was saisonal bei uns wächst», betont Bettina Basile, «das kann auch Lagergemüse sein».
Quelle: https://www.avogel.ch



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